28.05.2001 - Culloden, Burial Cairns of  Balnuaran Clava, Plockton
 

üppiger, wohlduftender Stechginster

 

Wieder spielt uns das Wetter einen Streich und so beschließen wir heute die Isle of Skye zu verlassen und in den Osten zu fahren - dort verspricht uns der Wetterbericht Besserung.... nun wir wollen das mal glauben - es bleibt uns ja schließlich nichts anderes übrig - so entrichten wir unseren Brückenzoll und bereits am Eilean Donan Castle verspricht das Wetter besser zu werden - es ist zumindest mal wieder trocken.

Wir befahren das rechte Ufer des Loch Ness - nicht das so viel befahrene touristische linke Ufer - wir erreichen einen Viewpoint von dem aus man einen unglaublichen Blick bis nach Inverness hat, der See selbst beindruckt mich wenig und die einzigen Monster, die wir zu sehen bekommen sind diese Enten :-) - trotzdem treiben wir uns ein wenig am Ufer des Sees herum.

Wir passieren Inverness in Richtung Drumossie Muir und besuchen das Schlachtfeld von Culloden - ein merkwürdiges Gefühl beschleicht mich - die Straße führt direkt durch das Schlachtfeld und man sieht schon von weitem die Fahnen wehen..... hier ist natürlich allerhand los und so beschließen wir denn den Reisegruppen insofern aus dem Weg zu gehen indem wir uns azyklisch verhalten und unsere Besichtigungstour einfach von hinten anfangen. Der Fußweg führt direkt durch das Schlachtfeld und überall sind Tafeln mit den verschiedenen Truppen der Clans, die hier am 16ten April 1746 für ihren "Bonnie Prince Charlie" ihr Leben gelassen haben, aufgestellt - links die Seite der Jakobiten unter der roten Flagge und rechts die Seite der Engländer unter der gelben Flagge. Nun wir bewegen uns natürlich mit der gebotenen Ehrfurcht über den blutgetränkten Boden  - so lange bis vor mir plötzlich ein Schotte auftaucht, der aussieht als sei er direkt aus "Braveheart" entsprungen - in voller Kriegsbemalung führt er eine Reisegruppe durch das Schlachtfeld und erzählt die Geschichte mit all seinem Herzblut - uns entlockt das denn doch ein kleines Schmunzeln - immerhin wissen die Schotten es den Engländern heute heimzuzahlen, indem sie ihnen für solche touristischen Attraktionen mächtig viel Geld aus der Tasche ziehen - ein Art später Wiedergutmachung für all die Greueltaten?? - wohl eher nein - aber immerhin macht man das Beste daraus. Auf dem Weg zum Memorial stehen überall verstreut die sogenannten "Clan-Steine" für jeden der schottischen Clans, die hier ihr Leben gelassen haben einer....

Wir brechen auf und besuchen die berühmten "Clava Cairns" - eine große Grabanlage aus der Stein- und Bronzezeit und besonders ein großer gespaltener Standing Stone hat es mir angetan und wer die Bücher von Gabaldon gelesen hat, der wird vielleicht verstehen, daß mich auch hier wieder ein merkwürdiges Gefühl beschleicht - aber ich bin mutig und fasse den Stein an - nichts passiert.... :-)

Wir machen uns auf die Rückfahrt - überqueren den Moray Firth und den Cromarty Firth und biegen dann nördlich von Strathpfeffer nach Westen ab und durchqueren Wester Ross mit atemberaubenden Szenerien und machen am Abend noch einen Abstecher nach Plockton. Wieder bin ich sehr beeindruckt von der üppigen mediterran anmutenden Vegetation.